“Restaurante Tiroler Alm”, “Deutscher Bücherladen”, “Würstchenstand 2000”
Als ich bei meinem Landgang auf Teneriffa diese Schilder sah, wollte ich gleich wieder umkehren. Aber dann habe ich mit La Laguna einen Ort kennengelernt, in dem es weniger deutsch zugeht. Die ehemalige Inselhauptstadt ist dabei nicht nur schön anzusehen, sondern auch ganz einfach mit der Straßenbahn zu erreichen.
Nach nicht einmal 40 Minuten Fahrt betritt man mit der Altstadt von La Laguna eine andere Welt: Die verkehrsberuhigten Straßen sind mit Häusern aus der Kolonialzeit gesäumt, viele davon sind mit kunstvoll geschnitzten Holztüren und Holzbalkonen versehen.
Der Meinung, dass La Laguna einer der schönsten Orte von Teneriffa ist, bin nicht nur ich, sondern auch die UNESCO. Seit dem Ende der 1990er Jahre gehört die Stadt zum Weltkulturerbe. Bis ins 18. Jahrhundert hinein war La Laguna Hauptstadt der Kanareninsel. Die spanischen Kolonisatoren hatten sich für eine Stadtgründung an diesem Ort entschieden, weil dort damals eine Lagune die Versorgung mit Trinkwasser garantierte.
“Ziemlich kalt hier!”
war mein erster Gedanke, als ich in La Laguna aus der Straßenbahn stieg. Die Stadt liegt auf über 500 Höhenmetern und so ist es dort im Schnitt fünf Grad kälter als in Santa Cruz.
Nach einem Spaziergang durch die Straßen “Calle de San Agustín”, “Calle Obispo Rey Redondo” und “Calle Herradores” habe ich den Turm der Kirche „Nuestra Senora de la Concepción“ besucht. Dort zahlt man einen kleinen Eintrittspreis und versichert weder Abfall zu hinterlassen, noch die Glocken zu läuten. Dann wird man in 40 Metern Höhe mit einem wunderbaren Ausblick belohnt.
Spätestens jetzt hat man sich eine kleine Stärkung verdient. Da bietet sich etwa eine Tapa oder ein Sandwich mit luftgetrocknetem Schinken an. Der “jamón serrano” hängt beispielsweise in der Bar Benidorm – wenige Meter von der Kirche entfernt – von der Decke.
Aber auch als Vegetarier müssen Sie auf den Kanaren nicht hungern. Halten Sie Ausschau nach Produkten mit „gofio“. Das ist ein Mehl aus gerösteter Hirse oder gerösteter Gerste. Schon Teneriffas Ureinwohner hatten ihre Speisen mit gofio zubereitet. Heute findet man die Zutat in Riegeln und auch in Babynahrung und Kuchen.
Und woran erkennen Sie, dass Sie einen Kuchen aus gofio gegessen haben? – “Wenn Sie die nächsten Wochen keinen Hunger mehr haben.” Das wurde mir zumindest so in La Laguna erzählt.
Buen provecho – Guten Appetit!
Praktisches für Ihren Besuch in La Laguna:
In Santa Cruz liegt rund 300 Meter südlich der “Plaza de España” die Straßenbahnstation “Fundación”. Hier verkehrt die Linie 1 der Straßenbahn (“tranvía”). In La Laguna steigt man an der Endhaltestelle “La Trinidad” aus.
Tickets gibt es an der Station am Automaten. Ein einfaches Ticket (“sencillo”) kostet 1,35 Euro.
Den Bummel durch La Laguna kann man bei der „Casa de los Capitanes“ (Calle Carrera 7) beginnen. Das Haus aus dem 17. Jahrhundert beherbergt nämlich nicht nur einen hübschen Innenhof, sondern auch die Touristeninformation.