Die Mein Schiff fährt dieses Jahr auf unterschiedlichen Mittelmeerkreuzfahrten regelmäßig Valencia an. Und auch AIDA und Hapag Lloyd laufen den Mittelmeerhafen 2022 an. In meinem neuesten you tube Video führe ich Euch bei einem Spaziergang entlang der Hauptsehenswürdigkeiten durch Valencia und gebe Euch Tipps und Anregungen für Euren Landgang. Hier findet Ihr nun das Wichtigste auf einen Blick zusammengefasst.
Vom Liegeplatz in die Stadt
Kreuzfahrtschiffe machen rund 5 km vom Stadtzentrum entfernt fest. Das Landausflugsteam bietet in der Regel einen kostenpflichtigen Shuttlebus in die Stadt an. Alternativ könnt Ihr vom Hafenausgang ein Taxi nehmen oder auch in der Nähe des Hafenausgangs in einen öffentlichen Bus steigen.
Von der Bushaltestelle “Manuel de Soto Enginyer – Comandància Marina” könnt Ihr zum Beispiel mit der Linie 95 bis zur Station “Guadalviar – Sagunt” fahren. (Fahrtzeit ca. 45 Min; Busse fahren alle 10 – 15 Min). Von dort erreicht Ihr die Altstadt ganz einfach und schnell, indem Ihr über die Brücke “Pont dels Serrans” spaziert. Das habe ich Euch hier in der Karte markiert.
Zentrale Markthalle – Mercat central
Montags bis samstags hat die zentrale Markthalle bis 15 Uhr geöffnet. Dort könnt Ihr einen Überblick über die Produkte der Region bekommen. Ein authentisches Mitbringsel ist beispielsweise der Turrón, eine Süßigkeit, die aus Honig, Eiweiß und Zucker hergestellt wird. Oft kommen noch Mandeln oder Nüsse dazu. Man sollte nur nicht zu fest in einen Turrón beißen, denn die Riegel sind oft etwas hart. Auf dem Dach der Markthalle sitzt übrigens die “Cotorra” (spanisch für “Sittich”). Das ist der Vogel, der zum Maskottchen des Markts geworden ist.
Seidenbörse – Lonja de la seda
Die Seidenbörse erinnert an die Blütezeit, in der Valencia im 15. und 16. Jahrhundert stand. Ursprünglich beherbergte der Bau eine Wechselstube, in der die unterschiedlichen Währungen der Fürstentümer getauscht wurden. Später wurde unter dem Dach dann auch Seide gehandelt. Schon seit dem 15. Jahrhundert stellte die Seidenproduktion DAS Business von Valencia dar. Schätzungen zufolge arbeitete zeitweise gar ein Drittel der Stadtbewohner in der Seidenherstellung. Gegen ein Eintrittsgeld kann man die Seidenbörse von innen besichtigen. Einen Blick in den Innenhof erhascht Ihr von der Südwestseite des Gebäudes, an der Straße “Carrer dels Cordellats”.
Kathedrale
Der Grundstein der Kathedrale wurde Mitte des 14. Jahrhunderts gelegt, nachdem die Mauren die Stadt verlassen hatten. Angeblich befindet sich in der Kathedrale der Kelch, aus dem Jesus laut christlicher Überlieferung beim letzten Abendmahl getrunken haben soll. Um ihn sehen zu können, zahlt man allerdings einen Eintrittspreis.
Führt Euch Eure Kreuzfahrt an einem Donnerstag nach Valencia, könnt Ihr Euch kurz vor 12 Uhr mittags am gotischen Portal einfinden (das ihr unten auf dem Foto seht). Dort werdet Ihr um Punkt 12 Uhr Zeuge des “Wassergerichts”. Seit rund tausend Jahren kommen beim Wassergericht Bauern zusammen, die über die Verteilung des Wassers aus dem Fluss Túria richten. Das Ereignis dauert nur wenige Minuten. Gewissermaßen handelt es sich dabei um eine der ältesten noch existierenden Rechtsinstitutionen Europas. Ich habe dieses Schauspiel leider noch nie beobachten können, also lasst mich unbedingt wissen, wenn Ihr es erlebt hat!
Kostet mal …
… die Horchata. Das ist ein Getränk, das oftmals mit “Mandelmilch” übersetzt wird. Hauptinhaltsstoff des süßen und meist eisgekühlt servierten Getränks, sind die “chufas”, Wurzelknollen eines Grases aus der Familie der Sauergrasgewächse. Diese Knollen werden nach der Ernte getrocknet und dann mit Wasser und Zucker gemischt. Das Ganze wird zerkleinert und schließlich gefiltert. Zu einer Horchata passen “Fartónes”, Gebäckstücke, die mit reichlich Puderzucker bestreut sind. Eine wahrhaftige valencianische Institution ist die Horchatería Santa Catalina. Die ist zwar kein Geheimtipp mehr, aber ich komme dennoch regelmäßig dort hin, weil ich diese Milchbar so urig finde.
Für Architekturbegeisterte: Nordbahnhof
Nicht im Norden zu finden, sondern im Süden ist der Nordbahnhof. Der fällt dadurch auf, dass er mit üppigen Verzierungen versehen ist. Schon an der Fassade erkennt man Darstellugen von Orangen; im Inneren folgen Mosaike, die weitere Orangen und auch Szenen aus der “Huerta” abbilden. Huerta heißt der Grüngürtel, der die Stadt umgibt, indem unter anderem Orangen angebaut werden.
Wer sich besonders stark für Architektur begeistert, kann noch Valencias “Ensanche” Viertel mit dem Mercat de Colón besuchen (südlich der Altstadt gelegen). Dort säumen zahlreiche Jugendstilbauten die Straßen.
Stadt der Künste und Wissenschaften
Die “Stadt der Künste und Wissenschaften” ist eine Stadt in der Stadt. Der aus Valencia stammende Architekt Santiago Calatrava hat hier mehrere Bauten errichtet. Dazu gehören ein naturwissenschaftliches Museum, ein Aquarium und ein Opernhaus. Seine Inspiration findet Calatrava oft in der Natur. So mag das “Hemisferic” an ein Auge erinnern. Darunter verbirgt sich ein 3D Kino.
Ich finde, ein Besuch der Stadt der Künste und Wissenschaften lohnt sich selbst dann, wenn man keine Innenbesichtigung plant. Prkatisch ist, dass der Bus, der den Hafen mit der Altstadt verbindet (Linie 95), auch dort vorbei fährt.
Und schließlich: Achtet auf die Fledermäuse
Die Fledermaus findet Ihr immer wieder an Valencias Fassaden, wie etwa an der des Rathauses. Das Tier ist seit dem Mittelalter Symbol der Stadt. Heute schmückt sich auch der Fußballclub von Valencia mit der Fledermaus.
Habt einen schönen Ausflug in Valencia!