Den Sommer über war ich auf der Mein Schiff und der Europa 2 im Mittelmeer unterwegs. Bei einigen Reisen haben wir einen Abstecher in den Atlantik nach Cádiz gemacht. Seit meinem ersten Besuch als Scout mit AIDA begeistert mich diese andalusische Stadt.
Cádiz gilt als die älteste Stadt Spaniens. Phönizier gründeten sie bereits um das Jahr 1100 v. Chr. Rund 3000 Jahre später wurde in Cádiz die erste spanische Verfassung erarbeitet. Daran erinnert das “Monumento a la Constitución”.
Vom Liegeplatz sind es nur wenige Schritte in die Altstadt
Vor einigen Jahren konnte man in Cádiz einem Weg folgen, der mit einer blauen Linie am Boden markiert war. Die Markierung ist mittlerweile nur noch an wenigen Stellen sichtbar. Die Altstadt von Cádiz ist aber dennoch wunderbar zu Fuß zu erkunden. Sie erstreckt sich auf nicht einmal einem Quadratkilometer.
Achtet bei Eurem Stadtrundgang auch auf die Innenhöfe. Manche sind mit bunten Keramikfliesen ausgelegt, andere mit hübschen Topfpflanzen geschmückt. Jetzt aber auf zu meinen Lieblingsorten von Cádiz – Vamos!
Torre Tavira & Camera Obscura
Eine Art google street view aus früheren Zeiten – Das findet sich im Torre Tavira, einem der früheren Wachtürme der Stadt. Auf dem Dach steht eine Kamera mit besonders hoher Brennweite. Die projiziert das, was sich gerade in den Straßen von Cádiz abspielt, auf eine Leinwand. Man sieht Männer, Frauen und Hunde durch die Straßen spazieren und Frauen, die auf den Dächern der Stadt die Wäsche aufhängen. Es sind tatsächlich selten Männer. Fotografieren ist bei der Vorführung der Camera Obscura leider nicht erlaubt, aber es ist ein wirklich tolles Erlebnis.
Eintritt: 7 EUR (Stand Oktober 2021)
Mercado Central
Gerade einmal 150 Meter vom Torre Tavira entfernt, liegt die Markthalle von Cádiz. Montag bis Samstag wird hier von 9 bis 14 Uhr Markt abgehalten. Der Markt gibt Euch einen tollen Einblick in die Produkte der Region. Dazu gehören insbesondere Thunfisch sowie große Mengen an Oliven. Der größte Teil der spanischen Oliven stammt ja aus Andalusien.
Plaza Topete, Plaza de la Catedral, Plaza de Mina
Verlasst Ihr das Marktgebäude über den Haupteingang, kommt Ihr wenige Meter weiter östlich zu einem der schönsten Plätze der Stadt, zur Plaza Topete. Die Einheimischen nennen den Platz auch Plaza de las Flores. Denn hier verkaufen Händler an Wochentagen Blumen.
Am Platz findet Ihr auch die Freiduria Marisquería Las Flores, in der Tapas angeboten werden. Typische Tapas aus Cádiz wären z.B. pulpo – Tintenfisch – oder pescaíto frito – fritierter Fisch. Dazu passt in Andalusien natürlich ein Glas Sherry. Beim Sherry könnt Ihr wählen zwischen “fino” (hell, trocken), “amontillado” (bernsteinfarben, süß) und “oloroso” (dunkle Farbe, sehr süß und sehr alkoholhaltig).
Weitere schöne Plätze (ebenfalls mit Tapasbars) sind die Plaza de la Catedral und die mit riesigen Gummibäumen befplanzte Plaza de Mina.
Plaza de la Catedral Plaza de Mina Plaza Topete
Parque Genovés
In der Stadt entdeckt Ihr sicherlich einige hübsch befplanzte Balkone. Aber einen Garten besitzt kaum jemand. Stattdessen können die Einheimischen im Westen der Altstadt im “Genuesischen Park” entspannen. Ursprünglich wuchs dort scheinbar nicht viel mehr als Petersilie. Daher hieß die Grünfläche einst “Paseo de Perejil” – “Petersilienpromenade”. Mittlerweile gedeihen im Parque Genovés Pflanzen aus allen Teilen der Welt, darunter auch ein großer Drachenbaum.
Playa de la Caleta und weitere Strände
Südlich des Parque Genovés kommt Ihr dann zur Playa de la Caleta. Cádiz ist fast komplett vom Wasser umgeben. Zum nächsten Strand ist es daher nie weit. Wer es ruhiger mag, findet an den Stränden, die sich südlich an die Altstadt reihen, sicherlich einen passenden Ort. An diesen Stränden kann man kilometerlang spazieren gehen.
Und wenn Euch der Weg zurück zum Schiff zu weit ist, könnt Ihr in der Parallelstraße zum Strand, der Avenida Andalucía, in die Buslinie 1 steigen und Euch ins Stadtzentrum fahren lassen.
Ein letzter Tipp:
Besonders schön ist Cádiz am späten Nachmittag/ frühen Abend sowie in den Morgenstunden. Mittags ist dagegen Siestazeit und “tote Hose”. Viele Geschäfte haben dann (meist zwischen 13 und 17 Uhr) geschlossen.