Einer der schönsten Strände von Aruba ist der Baby Beach. Das hatte ich zumindest so gelesen. Also machte ich mich mit dem öffentlichen Bus auf den Weg in Richtung des im Inselsüden gelegenen Strandes.
Als ich in San Nicolas in einen anderen Bus umstieg, fiel mir eine Dame auf. Eigentlich war es weniger die Dame selbst als ihr orangefarbenes Kleid mit Fransen und schwarzen Punkten. Das erinnerte mich an eine meiner früheren Lieblingsserien, an die Flintstones/ die Feuersteins. Am Baby Beach angekommen ging die Dame im auffälligen Fransenkostüm dann nicht zum Baden, sondern zur Arbeit. Gleich am Baby Beach liegt der “Big Mama Grill”. In diesem Strandrestaurant servieren Männer und Frauen in “Fred Feuerstein-Look” Burger, Hotdogs und Pommes. Wer durstig ist, bekommt von ihnen auch das Inselbräu Balashi Beer an den rustikalen Holztisch gebracht.
Der Sand am Baby Beach ist genauso weiß und fein, wie ich es auf den Fotos gesehen hatte. Dazu schimmert das Wasser im malerischen Türkisgrün. Ich war aber dennoch etwas irritiert, weil ich am Strand etwas sah, was mir kein Bild zuvor gezeigt hatte:
Das war diese mächtige Erdölraffinerie. So erfährt man am Baby Beach gleich noch etwas über die Wirtschaft der Insel. Lange Zeit war die Aufbereitung von Erdöl Haupteinnahmequelle von Aruba. Die komplette Südspitze der Insel hatte in den 1920er Jahren eine US-amerikanische Firma gekauft, um dort eine Raffinerie zu errichten. In den folgenden Jahrzehnten brachte das Geschäft mit der Ölaufbereitung den höchsten Lebensstandard der gesamten Karibik nach Aruba.
In den 1980er Jahren schloss die Raffinerie erstmalig ihre Türen. Es folgte eine Wiedereröffnung und bald darauf die erneute Schließung. Mittlerweile ist der Tourismus die wichtigste Einnahmequelle der Insel. Und so sieht man von Aruba deutlich mehr Fotos mit weißen Sandstränden als mit schwarzen Schloten.
Der Baby Beach ist vor allem bei Einheimischen beliebt. Es ist auch ein schöner Strand, allerdings gibt es andere ebenso schöne Strände, die vom Liegeplatz in Oranjestad einfacher zu erreichen sind. Gleich nördlich der Stadt reihen sich an der Westküste die weißen Sandstrände aneinander, darunter der Eagle Beach, der Palm Beach und der Arashi Beach.
Und warum, habe ich mich gefragt, heißt der Strand an Arubas Südspitze eigentlich Baby Beach? Die Antwort bekam ich, als ich dort baden ging. Da musste ich erstmal lange waten, bis mir das Wasser auch nur bis zur Hüfte reichte. Daher kommt auch der Name: Das Wasser ist so flach, dass Babies hier planschen können.
Und so ist der Baby Beach auch der Ort, an dem man auf Aruba Schwimmunterricht bekommt. Nicht der schlechteste Ort, um schwimmen zu lernen! Und die Raffinerie schien die Kids nicht zu stören.
Praktisches für Ihren Besuch am Baby Beach:
Der Baby Beach liegt rund 20 km vom Anleger in Oranjestad entfernt.
Einen direkten öffentlichen Bus gibt es nicht. Man muss in San Nicolas im Süden der Insel umsteigen.
Alternativ können Sie ein Taxi nehmen. Oftmals bieten die Ausflugsteams an Bord auch einen Ausflug zum Baby Beach an. Das habe ich einmal mitgemacht. Da ging es nach dem Besuch des Baby Beach noch auf eine holprige Jeeptour in den Inselosten. Eine schöne Kombination!
Weitere weiße Sandstrände finden Sie an der nördlichen Westküste. Dazu gehören etwa Eagle Beach, Palm Beach und Arashi Beach. Hier kommen Sie auch leicht per öffentlichen Bus hin. Die Busse fahren in der Nähe des Anlegers ab. Je nach Liegeplatz ist der Busbahnhof gleich auf der anderen Seite der Hauptstraße gelegen. Von den anderen Liegeplätzen sind es bis zum Busbahnhof nicht einmal 1000 Meter. Linie 10 und 10A fahren von Montag bis Samstag mindestens zweimal stündlich, am Sonntag einmal die Stunde. Außerdem bieten Minivans ihre Fahrten für etwa 2 US-Dollar pro Fahrt und Person an.
Tickets für die öffentlichen Busse bekommen Sie im Bus oder im Verkaufshäuschen am Busbahnhof. US-Dollar werden akzeptiert.
Dann viel Spaß auf Aruba und:
“Meet the Flintstones!”
Hören Sie mehr zu Aruba und der Karibik im Reisehörbuch “Kreuzfahrt Karibik”.